- Offizieller Beitrag
Hallo liebe Speedway-Forum.de Gemeinde
Wir haben Euch ein neues Interview mitgebracht. Diesmal mit René Deddens mit dem ich letzte Woche gesprochen habe. Leider wollte René zu seinem Sturz in Wola beim Bundesliga Finale nichts sagen aber dafür hab ich ihm wohl zur straffe paar andere Fragen gestellt. Aber liest selbst ...
Arek: Hallo René, stell dich mal bitte kurz vor falls es noch Speedwayfans geben soll die dich nicht kennen.
René: Ich heiße René Deddens, bin 16 Jahre alt und komme aus Emstek das liegt 45km südlich von Bremen.
Ich fahre seit 11 Jahren Speedway und bin nun seit 3 Jahren auf dem 500ccm Motorrad unterwegs
Ich bin 8 mal Deutscher Vizemeister geworden und zweimal Deutscher Meister.Ich strebe eine Profikarriere an und bin für weiter Fragen offen.Besucht doch einfach meine Internetseite.
https://www.speedway-forum.de/www.deddens-racing.de und kontaktiert mich.
Arek: Woher kommt eigentlich dein Spitzname: FLITZER ?
René: Der Name "Flitzer" hat mir mein Trainer Meik Lüders vor 11 Jahren gegeben. Er hatte Anfangs ein Team mit 18 Kindern, jedoch wurde das Team immer kleiner, weil
viele aufgehört haben oder zu einem anderem Team gewechselt haben. Er hat jedem einem Spitznamen gegeben, der neu ins Team kam. Da sprangen Spitznamen wie z.B
Rakete, Teufel, Spezi usw bei raus. Meik sagt heute noch, dass er bei mir nicht lange überlegen brauchte. Er sah mich und wusste sofort mein Spitzname ist Flitzer. Der Name
ist heute immernoch an meiner Seite und ich bin einerseits wirklich stolz drauf, denn es kommen viele schöne Erinnerungen auf wie z.B der Anfang mit Meik. Ohne Meik
würde ich nicht da sein, wo ich momentan bin.
Arek: Ein kurzes Rückblick auf deine letzte Saison:
René: Meine diesjährige Saison war meine Beste bisher. Ich hatte einen Bombenstart und habe sie auch gut zu Ende gebracht. Hatte mit im letzten Winter wirklich den Arsch
aufgerissen um diese Saison topfit zu sein. Das hat sich bemerkt gemacht und ich konnte viele neue Erfahrungen machen und neue Zeichen setzen.
Meine Erfolge: - Deutscher Meister Schüler C
-2.Platz U19-Bundesliga,
-2.Platz Deutsche Juniorenmeisterschaft Gruppe Nord,
-Niedersachsenmeister
-DMV-MSJ Meister
-Deutscher Vizemeister mit dem MSC Diedenbergen 1.Bundesliga
-1.Platz Mecklenburgische Meisterschaft
-Gewinner des Simon Wiggs Memorials Gruppe B
Ich denke, dass sind viele gute Ergebnisse die ich aber im Jahr 2009 toppen möchte. Deshalb darf ich mich nicht auf die faule Haut setzen, sondern muss weiter hart arbeiten.
Arek: Du bist erst 16 Jahre jung, hast aber schon viele Erfolge verbuchen können. Über welches hast du dich am meisten gefreut ?
René: Ich habe mich am meisten über das Kennenlernen meines Trainer Meik Lüders gefreut. Ich bin für ihn wie ein Sohn. Er ist für mich wie ein zweiter "Papa". Er weiß alles über mich
und ich auch über ihn. Wir haben ein solches Verhältnis zueinander aufgebaut, dass ich nicht ohne ihn kann. Er braucht mich nur anschauen und er weiß genau was ich denke,
genauso brauch ich nur ihn anschauen und weiß Bescheid..
Wir können auch Meter weit auseinander stehen und uns die Rennläufe anschauen. Wenn ich ihn aus der Ferne anschaue und denke, dass das Set-Up geändert werden soll, läuft
er los zur Box und wechselt das was ich dachte.
Die Arbeit mit Meik ist unglaublich und ich möchte solang ich fahre mit ihm zusammen arbeiten.
Mein größter sportlicher Erfolg war 2003, als ich Deutscher Meister wurde zum ersten Mal. Es war endlich mein Traum in Erfüllung gegangen. Ich habe es 5 Jahre lang
versucht, jedoch scheiterte ich jedesmal knapp, obwohl es meist nicht meine Schuld war. Aber so ist das nunmal im Speedway. Ich konnte danach also mein nächstes Ziel setzen.
-Weltmeister werden.
Arek: Es ist ja bekannt das du eine grosse Homebase hast die dich überall unterstützt. Meinst du das du auch schon so gut wärst wenn du dich nebenbei mit Geldsorgen rumschlagen müsstest?
René: Ja ich denke, dass ich genau da wäre wo ich momentan bin. Denn ein guter Fahrer ist nicht gut, weil er gutes Material hat, sondern in erster Linie weil er fahren kann.
Viele Leute sagen immer, dass ich nur so gut bin, weil ich die besten Motoren habe. Das stimmt nicht. Dieses habe ich gezeigt beim Ligafinale in Wolfslake 2008, als ich den
Finallauf mit Thomas Stange sein Bike gewann, dabei hatte ich noch ein gebrochenes Handgelenk. Also ich denke, dass ist alles nur Quatsch. Außerdem wird
niemanden vorgeschrieben welche Art von Motoren und von welchem Tuner er fährt. Jeder hat die freie Wahl.
Ich bin sehr ehrgeizig und will immer das schaffen was mein Trainer mir sagt, das ist der Sieg. Deshalb denke ich, dass es mich von den meisten Fahrern
unterscheidet.
Arek: Wie gut bringst du den Sport und Schule unter einen Hut? Hast du noch Zeit für die Freizeit ?
René: Seitdem ich fahre heißt es aus dem Mund meiner Eltern: "Läuft die Schule nicht, laufen auch die Motoren nicht". Das setze ich mir vorraus, deshalb habe ich keine Probleme
die beiden Sachen zu kombinieren. Ich bin ein guter bis sehr guter Schüler und werde im Mai 2009 mein Schulabschluss machen.
Schule muss vernünftig gemacht werden, denn man kann nicht bis zum Lebensende fahren. Danach gibt es auch ein Leben, welches ich mir sichern möchte.
Arek: Wie sieht ein normaler Tag eines René Deddens aus?
René: Ein normaler Tag von mir? Ich habe keine normalen Tage in meinem Leben, denn ich stehe jeden Morgen um 7 auf. Gehe dann zur Schule bis um 13.15 Uhr.
Dann werden Hausaufgaben gemacht. Um 3 Uhr fahre ich zum Sport und bin dann um 6 - halb 7 wieder zu Hause. Ich esse danach was und checke die E-Mails am PC.
Ich gehe dann gegen 9 Uhr ins Bett und schlafe bis zum nächsten Tag um 7, wenn mein Tag wieder anfängt. So sieht mein Tagesablauf aus.
Arek: Kommen wir nun zu den Verträgen. Du hast uns letztens mitgeteilt das du ein Vertrag in Polen abgelehnt hast. Meinst du jetzt, paar Tage nach der Entscheidung, das es richtig war? Bereust du vielleicht deine Entscheidung?
René: Nein ich bereue meine Entscheidung aufkeinen Fall. Ich bin froh, dass ich die Entscheidung so getroffen habe. Ich werde mich jetzt auf DK konzentrieren und
mein Können zeigen. Ich hätte evt. Polen unterschreiben sollen und DK auf der Strecke lassen, jedoch habe ich DK schon im Oktober unterschrieben und Polen kam erst anfangs
Dezember. Ich schaue auf 2010 evt. fragt Polen nocheinmal an.
Arek: Werden wir dich in Zukunft doch in Polen sehen oder schreckt dich der Druck ab der in Polen herrscht ?
René: Auf keinen Fall schrecke ich davon ab, denn ich werde 2009 sehr viele Erfahrungen sammeln und Einsicht in das Profigeschäft bekommen.
Sobald mich für 2010 ein Verein aus Polen fragt, werde ich dieses Angebot sofort annehmen, soweit es meinen Anforderungen entspricht. Ich möchte unbedingt nach Polen, denn
es ist die härteste Liga. Man lernt dort unheimlich viel. Aber ich möchte mich ersteinmal auf meine nächsten Saison konzentrieren, denn dort warten auch viele Forderungen
auf mich.
Arek: Wie bereitest du dich auf deine neue Saison vor ?
René: Ich gehe 4 mal die Woche zum Fitness und baue mich körperlich auf, damit die Fitness vorhanden sein wird. Dazu habe ich meine Ernährung komplett umgestellt.
Außerdem schaue ich mir mindestens einmal im Monat die DVD aus diesem Jahr an, um meine Fehler zu entdecken und diese in der nächsten Saison zu vermeiden.
Arek: Das neue Bundesliga-Reglement steht nun fest. Was sagst du dazu und für welches Club wirst du vorraussichtlich unterwegs sein ?
René: Zu dem Reglement sage ich gar nichts, denn es ist noch nichts offiziell. Es können noch viele Änderungen vorgenommen werden. Jedoch würd es mich freuen,
wenn wir die Team vs. Team-Regelung fahren dürfen. Ich werde für den MSC Diedenbergen an den Start gehen, denn ich habe den Vertrag letzte Woche unterzeichnet.
Arek: Nächste Saison haben wir nun auch die Joker-Regelung in der Bundesliga. Wurdest du dir schon zutrauen mal in der Not als Joker zu fahren?
René: Ja ich würde mir aufjedenfall zu trauen als Joker zu fahren. Alle kochen nur mit Wasser und ich denke, dass ich jeden schlagen kann. Ich gehe an jeden Start mit dem Glauben, dass
ich den Lauf gewinne, denn das motiviert mich nocheinmal. Ich lasse mich also überraschen, ob Markus oder Jürgen Axt mich als Joker ins Rennen schicken werden.
Arek: Neu ist auch die Nachwuchsförderung wo jede Mannschaft 2 Fahrer der Schülerklasse C an den start schicken muss. Wie findest du die Nachwuchsarbeit in Deutschland?
René: Ich denke, dass die Nachwuchsarbeit wieder zugenommen hat in Deutschalnd. Die Veranstalter lassen wieder die Schüler starten und setzen sich auch endlich mal ein für
die Jugend. Meine Mama macht in dem Bereich auch sehr viel und wenn man mal überlegt die guten Speedwayfahrer kommen alle aus der Jugend. Siehe Smolinski, Stange,
Nicki Pedersen, Hans Andersen usw. Klar gibt es auch viele, die nicht in den Schülerklassen gefahren sind und gut unterwegs sind.
Man soll den Kindern auch die Chance geben ihr Können zu zeigen, denn sie geben auch ihr Bestes. Wenn ich mir die Schülerklassen anschaue stechen mir sehr viele Jungs
ins Auge, wo ich denke, dass diese nocheinmal unter die Besten kommen können z.B Lukas Fienhage Schüler A, Michael Härtel oder Daniel Spiller.
Arek: Nur Jungs? Wie stehst du zum Frauenspeedway ?
René: Ich bin davon überzeugt dass Frauen auch schnell sein können in unserem Sport siehe Nynke de Jong, Nadine + Julia Frenk, die beiden Grossers oder auch damals Stephanie Rubin. Nur denke ich, dass sie nie den Schritt schaffen werden in der Weltspitze (Speedway) mit zu fahren. Wenn es EINE schaffen sollte, spreche ich ihr meinen größten Respekt aus!
Arek: Wie oft hast du die möglichkeit auf ner Bahn zu Trainieren?
René: Wenn ich möchte 365 Tage im Jahr, dabei muss ich aber einige Sachen berücksichtigen wie die Schule, das Wetter oder auch die Zeit meiner Eltern um nach Norden zu fahren.
Arek: Wie sieht dein Maschinenpark aus ?
René: Mein Maschinenpark besteht aus 5 Motorrädern. Drei Rennmaschinen und 2 Trainingsmotorrädern, welche aus den Teilen vom Vorjahr zusammen gestellt werden.
Dazu habe ich noch eine Suzuki-250ccm-4-takt, womit ich mich auf der Motocrossstrecke fit halte. Ich fahre jetzt seit 6 Jahren Motocross und es macht mit ebenfalls viel Spaß.
Ich konzentriere mich beim Crossfahren hauptsächlich darauf, dass ich ständig stehe und eine lange Zeit durchfahre.Manchmal 1-2 Stunden an einem Stück. Die Spielerreien
kommen dann meist am Ende des Tages. Ich habe keine Probleme damit auch mal über einen 30 m langen Table (Sprung) zu fliegen. Denn das lernt man auch mit der Zeit.
Arek: Wie teuer war deine letzte Saison ? (mit allem drum und dran)
René: Also ich sage mir immer über Geld spricht man nicht. Meine Sponsoren haben es auch nicht so gerne wenn ich darüber Auskunft gebe.
Arek: Und was hast du dir von deinem ersten selbstverdienten Geld gekauft ?
René: Von meinem ersten Selbstverdienten Geld habe ich mit einen DVD-Player gekauft. Den ich mir in 99 Stunden erarbeitet habe, in der damaligen Firma meines Vaters.
Und mit dem Geld welches ich mir beim Rennen verdient habe, kaufte ich mir Handschuhe von No Fear.
Mittlerweile wird das Geld nur noch auf mein Konto angelegt.
Arek: Interessierst du dich auch für andere Speedwayligen ? Besuchst du auch Rennen im Ausland?
René: Natürlich interessiere ich mich auch für Speedwayligen im Ausland, denn dort lernt man das Speedway fahren erst richtig. Ich schaue mir fast alle Ligarennen an aus dem Ausland.
Ich besuche jedoch nicht so oft die Rennen im Ausland, denn ich habe oft selber Rennen. So besteht keine Zeit noch auf einem anderen Rennplatz zu sein.
Arek: Blicken wir mal kurz in die Zukunft... Wo siehst du dich in sagen wir mal 4 Jahren ?
René: In 4 Jahren sehe ich mich als 20 Jähriger junger Mann, der immernoch am Speedway fahren ist. Der eine Schulausbildung hat und immernoch kräftig am weiter trainieren ist, um sein
Ziel ein wenig näher zu kommen. Vielleicht werde ich Weltmeister sein vielleicht auch nicht. Man weiß nicht so genau. Denn wenn ich das wüsste, würde mir das
Fahren nur noch halb so viel Spaß machen.
Arek: Und zum Schluss eine nicht so ernst gemeinte Frage aber wie sehr lenken dich die Startgirls ab wenn sie vor deinen Augen mit dem Popo wackeln ?
René: Die Startergirls lenken mich gar nicht ab wenn ich am Band stehe. Ich konzentriere mich nur auf den Lauf. Ich stehe am Start stelle mich in meine Rille und gehe einzelne
Situatuionen für die erste Ecke durch. Jedoch muss ich zugeben, wenn ich im Fahrerlager stehe schaue ich schon manchemale auf die Frauen. Wenn ich aber sehr konzentriert bin,
kann es passieren, dass ich nach dem Rennen nichtmal weiß ob Startergirls da waren oder nicht.
Ich bedanke mich für das Interview und möchte mich nocheinmal bedanken bei meinem ganzen Team für die super Zusammenarbeit in den ganzen Jahren.
Arek: Ich bedanke mich auch und wünsche Dir eine erfolgreiche Saison 2009!
Kuess-mich-wir-sind-Weltmeister-T-Shirts.jpeg - maxresdefault.jpeg - Flaggen_3D_Deutschland_1500px.jpeg
Und zum Schluss noch eine Überraschung an Speedway-Forum.de User
[video]
Es wäre sehr nett wenn Ihr mal was zu dem Interview sagen würdet denn soein junger Fahrer ist sicherlich für jede Nachricht dankbar und René wird sich sicher darüber freuen !!!